24 KünstlerInnen zum Thema Weihnachten
in der Schlosskapelle – 4. bis 21. Dezember 15
parallel zum Weihnachtsmarkt
Weihnachtskrippen stellen eine seit Jahrhunderten beliebte Volkskunst dar, die einmal der Sehnsucht entsprungen ist, ein biblisches Geschehen figürlich zu fixieren. Doch wie alle frommen Traditionen rund um das kulturhistorisch so interessante Weihnachtsfest ist auch die Krippe zu einem kindlichen Kitsch verkommen. Grund genug dieses klassische Thema in seiner religiösen wie auch soziologischen Symbolik neu zu untersuchen und mit der Sprache der zeitgenössischen Kunst kritisch wie auch humorvoll zu beleben. Der Kunstverein Schwetzingen und sein Kurator Dr. Dietmar Schuth haben für diese Ausstellung eine passende Herberge gefunden – die klassizistische Schlosskapelle, die parallel und erstmals zum Weihnachtsmarkt geöffnet sein wird. 24 Künstlerinnen und Künstler aus dem ganzen Land präsentieren hier in ihren Objekten, Gemälden, Fotografien und Installationen ihre meist sehr kreativen und unkonventionellen Ideen zum Thema.
Eigentlich war eine reine Krippen-Ausstellung geplant, doch meldeten sich so viele Maler und Fotografen, dass das Thema auch zweidimensional gezeigt wird. Der israelische Fotograf Benyamin Reich aus Berlin zeigt zum Beispiel ein sehr realistisches Foto einer christlichen Familie aus Palästina, während die „Heilige Familie“ der Marion Anna Simon die Szene so golden verklärte, wie es die christliche Kunst seit Jahrhunderten getan hat. Bei den figürlichen Krippen dominiert ein satirischer Tenor, wie bei der Virusgrippe von Johannes Engel, der Dschungelkrippe von Axel Eiflinger oder der motorisierten Schrottkrippe von Markus Kolb. Dazu singen Schafe das Lied „Stille Nacht, heilige“ Nacht (von Kriz Mental) und machen diese Ausstellung zu einem echten Erlebnis.
Benjamin Reich: Eli & Liora
Johannes Engel: Viruskrippe
Axel Eiflinger: Dschungelkrippe
Markus Kolb: Roboterkrippe
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