Allein das Schweigen ist groß
Romantische Landschaften von
Martin Guido Becker
Thomas Burton Watkin Forster (1822-87)

Kunstverein Schwetzingen im Palais Hirsch

2. – 25. Oktober 2020

Martin Guido Becker (*1963) studierte in Mannheim an der Freien Kunstschule Rhein-Neckar (heute Akademie) und war als Student einige Jahre sogar als Aufbauassistent für den Kunstverein tätig. Eine alter Freund also, der nach diversen Stationen im Ruhrgebiet und in Wien nun in der Nähe von Schaffhausen lebt. Seine wunderschöne Malerei ist unschwer als eine romantische zu erkennen. Wie kaum ein Anderer malt er im Stil des frühen 19. Jahrhunderts und ist auch in seinen Sujets der Heidelberger Romantik wie auch einem Caspar David Friedrich nahe: menschenleere Landschaften, abendliche Lichtstimmungen, Eismeere, einsame Häuser u.a.m. Seit einiger Zeit betreut Becker zusammen mit Monique Chevremont einen Künstlernachlass, darin einige Hundert Bilder eines englischen, heute nahezu vergessenen Spätromantikers. Ein Vergleich dieser beiden gut 150 Jahre von einander entfernten Künstler ist sehr aufschlussreich. Während einst die Angst vor einem aufkommenden Industriezeitalter für eine Flucht zurück zur Natur sorgte und ein allzu rationaler und materialistischer Zeitgeist die Sehsucht nach dem Irrationalen schürte, sind heute viele neue Zeitphänomene Ursache für eine kritische wie melancholische Sicht auf das 21. Jahrhundert.

Ölskizze von T.B.W. Forster, um 1860